Du hast Jakobskreuzkraut auf deiner Weide entdeckt und weißt nicht, wie du es am besten bekämpfen kannst? Wir stellen dir die geläufigsten Varianten vor, um Jakobskreuzkraut zu bekämpfen.
Sobald sich Jakobskreuzkraut auf einer Pferdeweide angesiedelt hat, gestaltet sich die Bekämpfung oft schwierig. Die Pflanze vermehrt sich schnell und hat nur wenige natürliche Feinde. Um Vergiftungen zu verhindern, ist es wichtig, Jakobskreuzkraut gezielt zu bekämpfen, sobald sich die Pflanze zeigt. Durch schnelles Eingreifen kann die Ausbreitung der Samen verhindert werden. Besonders wichtig ist, dass die Pflanze nicht blüht, denn die aus den Blüten entstehenden Samen bleiben jahrelang keimfähig und können weit verweht werden.
Jakobkreuzkraut chemisch bekämpfen
Die chemische Bekämpfung von Jakobskreuzkraut ist möglich. Oft werden 2,4-D oder MCPA verwendet, jedoch wirken solche Mittel bei ausgewachsenen Pflanzen oft nicht. Glyphosat, der Wirkstoff von Roundup, ist ebenfalls wirksam gegen Jakobskreuzkraut. Aufgrund der gut entwickelten Wurzeln des Jakobskreuzkraut dauert es bei ausgewachsenen Pflanzen eine beträchtliche Zeit, bis das Bekämpfungsmittel das Wurzelzentrum erreicht und seine Wirkung entfaltet. Die chemische Bekämpfung ist am effektivsten, wenn die Pflanzen noch jung sind (im Frühling). Achte besonders auf die kleinen Rosetten, die sonst im nächsten Jahr zu blühenden Pflanzen heranwachsen könnten. Bekämpfungsmittel wirken am besten, wenn die Pflanze wächst. Daher wird davon abgeraten, Bekämpfungsmittel bei Trockenheit oder extremen Temperaturen zu verwenden. Unter solchen Bedingungen wächst die Pflanze langsamer, und das Mittel wirkt weniger effektiv. Abgestorbene Jakobskreuzkrautpflanzen müssen jedoch immer noch entfernt werden, da sie für Tiere und Menschen lebensgefährlich bleiben.
Jakobkreuzkraut biologisch bekämpfen
Neben der chemischen Bekämpfung ist es auch möglich, Jakobskreuzkraut biologisch zu bekämpfen. Über 120 Insekten und niedrigere Organismen ernähren sich von Jakobskreuzkraut. Für diese Organismen ist die Pflanze nicht giftig. In den 80er Jahren führte der Einsatz von Motten und Käfern in Oregon dazu, dass die Jakobskreuzkraut-Vegetation um mehr als 90 Prozent reduziert wurde. Auch in Neuseeland wurden gute Ergebnisse erzielt. Biologische Bekämpfung ist jedoch ein langfristiges Projekt (über 10 Jahre), das mit dem Aufbau der Insektenpopulation zusammenhängt. In den Niederlanden gibt es noch keine Erfahrung mit der biologischen Bekämpfung von Jakobskreuzkraut.
Biologische Bekämpfer sind:
- Käfer (Longitarsus-Arten)
- Motten (Raupen) wie Tyria Jacobaeae, Cochylis atricopitana und Platyptilia isodactylus
- Fliegen (Botanophila seneciella)
Die Sankt-Jakobsraupe (Tyria Jacobaeae), welche aus der Zebraraupe hervorgeht, frisst die Blätter und die Spitzen des Jakobskreuzkrauts, aber die Hauptreserven befinden sich in den Rhizomen, wodurch die Pflanze sich wieder erholen kann. Die Raupen fressen die oberirdischen, grünen Teile der Pflanze und können erheblichen Schaden anrichten.
Ein anderer natürlicher Feind von Jakobskreuzkraut ist das Kaninchen. Kaninchen mögen die Wurzeln von Jakobskreuzkraut und bemerken keine negativen Auswirkungen durch die Giftstoffe. Die Kaninchenpopulation ist jedoch besorgniserregend zurückgegangen, wodurch sich Jakobskreuzkraut stark vermehren konnte.
Jakobskreuzkraut manuell bekämpfen
Das manuelle Entfernen von Jakobskreuzkraut ist eine relativ wirksame Methode, besonders an Stellen, wo das Jakobskreuzkraut nur gering vertreten ist. Es ist wichtig, die Pflanzen mit der gesamten Wurzel auszustechen, am besten bevor das Jakobskreuzkraut im Mai/Juni blüht. Wenn du Jakobskreuzkraut von Hand entfernst, ist es ratsam, Handschuhe zu tragen.
Wenn das Jakobskreuzkraut nicht vollständig aus dem Boden entfernt wird, können aus zurückgebliebenen Wurzelresten neue Pflanzen wachsen. Die manuelle Entfernung ist daher normalerweise nur bei Sämlingen und Rosetten effektiv. Da das Wurzelsystem noch nicht so gut entwickelt ist, lassen sich alle Wurzeln leichter entfernen. Entsorge ausgezogene Pflanzen in dichten Taschen, Eimern oder verbrenne sie. Selbst blühende Pflanzen setzen noch Samen frei, wenn sie mit Wurzeln entfernt werden. Überwache gereinigte Bereiche regelmäßig auf neue Rosetten.
Jakobskreuzkraut mähen
Das Mähen ist nicht ratsam, um Jakobskreuzkraut zu bekämpfen. Die Pflanze reagiert darauf, indem sie schnell neue Blütenstängel bildet und besonders viele Samen produziert. Häufiges Mähen führt außerdem zu vegetativer Ausbreitung und Pflanzen mit einer starken holzigen Wurzel. Die Bekämpfung von Jakobskreuzkraut ist also keine einfache Aufgabe. Oft werden die oben genannten Bekämpfungsmethoden nicht ausreichen. In solchen Fällen könnte das Umgraben und erneute Aussäen eine Lösung sein.