PFERD
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Wenn wir über die Gesundheit eines Pferdes sprechen und eine Futterberatung geben, kommt ein winziges, aber mächtiges Samenkorn häufig ins Gespräch: Leinsamen. Diese kleinen, dicken, dunkelbraunen Körner stammen von der Flachspflanze und haben eine erstaunliche Wirkung in der Pferdefütterung. Leinsamen können auf verschiedene Arten in die Fütterung deines Pferdes integriert werden – sei es in Mash, in verarbeiteter Form als Öl oder sogar als konzentrierte Ergänzungsmittel.

Leinsamenöl für Pferde ist in vielen Tiergeschäften erhältlich. Es kann über das Futter gegossen werden und hat die gleiche Wirkung wie Leinsamen. Das Öl wird aus Leinsamen extrahiert. In Futterkonzentraten können sowohl Leinsamen als auch Leinsamenflocken verarbeitet werden. Leinsamenflocken bleiben zurück, nachdem das Fett oder das Öl von den Samen entfernt wurde, sie haben dieselbe Wirkung wie Leinsamen.

In diesem Blog erklären wir die Wirkung von Leinsamen auf die Verdauung von Pferden und was du noch tun solltest, um die Gesundheit deines Pferdes sicherzustellen.

Verdauung von Pferden

Leinsamen spielen eine bedeutende Rolle in der Fütterung von Fohlen und ausgewachsenen Pferden. Dieser Samen enthält einen bemerkenswert hohen Proteingehalt und stellt eine reichhaltige Quelle für essentielle Fettsäuren wie Lysin dar. Diese Fettsäuren spielen eine zentrale Rolle bei der Entwicklung eines stabilen Nieren- und Knochengerüstes. Beachtenswert ist, dass Lysin, eine Aminosäure, von Menschen und Tieren nicht eigenständig produziert wird und deshalb über die Ernährung aufgenommen werden muss. Zudem tragen Leinsamen zur Verbesserung der Hufqualität und zur Förderung von glänzendem Fell bei, während sie gleichzeitig die Verdauung fördern.

Interessanterweise hat pflanzliches Öl ähnliche Wirkungen auf das Fell und die Verdauung von Pferden wie Leinsamen. Näheres hierzu kannst du unter dem Thema: pflanzliches Öl nachlesen.

Im Bereich der pflanzlichen Nährstoffe ist Leinsamen die reichhaltigste Quelle von Omega-3-Fettsäuren für Pferde. Die Zugabe von Omega-3-Fettsäuren kann Pferden helfen, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren zu erreichen. Ein solches Gleichgewicht kann sich positiv auf die Haut und das Fell auswirken. Ein empfohlenes Verhältnis ist etwa 2:1 (Omega-3: Omega-6). Es ist allerdings wichtig, darauf zu achten, dass du nicht zu viel Leinsamen fütterst, um einen Mangel an Omega-6 zu vermeiden.

Leinsamen kochen

Neben diesen positiven Eigenschaften gibt es auch einen Nachteil von Leinsamen. Die Samen enthalten eine Substanz namens Linamarin, die während der Verdauung in die toxische Verbindung Blausäure umgewandelt werden kann. Blausäure ist schädlich, da sie den Sauerstofftransport im Blut behindern kann. Aus diesem Grund sollte Leinsamen für Pferde vor der Fütterung immer gekocht werden, um das Risiko zu minimieren.

Beim Kochen von Leinsamen wird das Linamarin in Blausäure umgewandelt, die jedoch aufgrund ihrer flüchtigen Eigenschaften sofort in die Luft verdampft und somit nicht in den Leinsamen bleibt. Idealerweise sollte Leinsamen etwa 10 Minuten lang gekocht werden. Eine andere Möglichkeit ist, kochendes Wasser über die Samen zu gießen und sie dann auf Raumtemperatur abkühlen zu lassen. Während des Kochens verändert sich die Konsistenz der Leinsamen und sie werden eine schmierige Masse. Das kann bei Pferden dazu beitragen, Verstopfungen zu verhindern, denn sie bilden eine schützende Schicht an der Darmwand.

Hartog verarbeitet in seinem Raufutter keinen Leinsamen, sondern setzt auf Molashine. Molashine sind eine Mischung aus Melasse und Pflanzenöl, die im Hartog Lucerne Mix und Gras Mix verwendet wird.

Leinsamen werden bei Hartogs Kraftfuttermischungen verwendet. In der unteren Tabelle siehst du welche Produkte und die prozentuale Menge an Leinsamen im Produkt.


Produkt Energy Strength Condition Recovery
Leinsamen(%) 2,5% 1,7% 5% 10%